Die Lebensgeschichte einer jüdischen Familie zwischen Süddeutschland, Wien und der Schweiz.

294 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-751-6, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich.

Erschienen am 11.09.2017

»Es soll dort sehr gut sein«

Eine Familiengeschichte von Flucht, Vernichtung und Ankunft

Nachwort von Stefan Mächler
EUR 29,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Als Trude Klumak 2005 in Zürich stirbt, findet ihre Tochter Sibylle Elam mehrere Bündel Briefe, darunter die Briefe, die Trudes Großeltern in den Jahren zwischen 1937 und 1942 aus Heilbronn an ihre Enkelin schickten. Trude war 1936, im Alter von zwanzig Jahren, zum Gesangsstudium in die Schweiz gekommen. Vom Konservatorium in Stuttgart war sie als Jüdin ausgeschlossen worden. Die Großeltern setzen all ihre Hoffnung auf Trude. Sie möchten, dass die Enkeltochter in die USA weiterzieht und sie nachreisen lässt, um so dem nationalsozialistischen Deutschland zu entkommen. Doch Trude bleibt. Was die Großeltern nicht wissen: 1941 hat Trude einen Sohn geboren, ein uneheliches Kind. Trude lernt ihren Mann Alex kennen, der 1938 aus Wien geflüchtet ist. Während Europa in Krieg und Vernichtung versinkt, versuchen die beiden – staaten- und mittellos –, sich in Zürich eine Existenz aufzubauen, anzukommen. Für Sibylle Elam öffnet sich mit den Briefen ihrer Eltern eine Tür zur Vergangenheit. Sie realisiert, wie viel verschwiegen und verdrängt wurde, und sie setzt die verlorene Geschichte ihrer Familie Stück für Stück, Brief um Brief wieder zusammen.

Sibylle Elam, geboren 1947 in Zürich, arbeitete als Journalistin für verschiedene Medien, u. a. für die WOZ Die Wochenzeitung. Später war sie Gewerkschaftssekretärin beim VPOD. Einige Jahre lebte sie in Israel. Sibylle Elam ist Mitglied bei der Jüdischen Stimme für Demokratie und Gerechtigkeit in Israel/Palästina. Sie lebt in Rüti im Zürcher Oberland.

»Sibylle Elam hat sich in die Lebensumstände der verfolgten Juden vertieft, Dokumente aufgespürt, Historiker befragt, reiste an die Schauplätze des Grauens. Sie lässt uns an ihrer Recherche teilhaben und vergegenwärtigt uns die Bedrohung, die nur wenige Jahrzehnte zurückliegt. In ihrer ruhigen Sprache schwingt die Trauer stets mit, aber auch die Dankbarkeit für das Überleben der Überlebenden.«

Jürg Fischer, WOZ

»Trotz aller Tragik gibt es in diesem Buch auch glückliche Momente – und es ist vor allem auch eines: ein Dokument gegen das Vergessen.«

Edith Fritschi, Schaffhauser Nachrichten

»Was es für eine Familie bedeutet, wenn Flucht und Vernichtung die eigene Geschichte prägen, wie viel es braucht, sich an einem neuen Ort eine Existenz und ein Leben aufzubauen, all dies wird in Elams eindrücklichem Buch deutlich. Ein Buch, das bedingt durch die heutigen Flüchtlingsströme aus kriegsversehrten Ländern zudem eine bedrückende Aktualität erhält.«

Rico Steinemann, Zürcher Oberländer

»Sie sei keine Historikerin, stellt Sibylle Elam am Ende des Buchs fest. Genau dies macht ihre Erzählung so anrührend und schmerzhaft. Sie folgt einer weit verzweigten Familie auf dem Weg in die Rettung – oder ins Verderben. Zwar lässt sie viel Hintergrundwissen einfließen, immer aber bleibt Sibylle Elam bei den Menschen, von denen sie abstammt. Und denen sie hier ein Denkmal gesetzt hat.«

Rolf App, St. Galler Tagblatt

»Bei der Lektüre des Buches sind es solche Passagen, die kaum auszuhalten sind: dieser tapfere Optimismus in einer ausweglosen Situation und die versteckten und doch deutlichen Hilferufe.«

Noemi Gradwohl, SRF 2 Kultur

»Bewegend, aber trotz der schrecklichen Ereignisse sehr gut lesbar. Als Journalistin weiß Sibylle Elam wie man einen Stoff ausbreitet, persönliche Zeugisse mit der historischen Recherche verknüpft.«

Claudia Kühner, tachles

Blogbeiträge zum Buch

  • Ein Ausflug

    Sibylle Elam / 21. April 2020

    Heute bin ich zum ersten Mal wieder nach Zürich gefahren, eine Freundin treffen. Von unserer Kleinstadt aus bin ich in 25 Minuten mit dem Zug im Bahnhof Stadelhofen. In normalen Zeiten fahre ich minde...